Infos über Masuren


Die Masurische Seenplatte ist ein etwa 1.700 km² großes, zusammenhängendes See-Gebiet im Nordosten Polens in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.

 

Die beiden größten Seen der im Gebiet der Masurischen Seenplatte sind der Spirdingsee (poln. Jezioro Śniardwy, ca. 114 km²) und der Mauersee (poln. Jezioro Mamry, ca. 105 km²). Insgesamt gibt es ca. 2.700 Seen mit einer Größe von über einem Hektar. Masuren ist das größte Süßwasserreservoir Polens.

 

Wichtige Orte sind Węgorzewo (Angerburg), Giżycko (Lötzen), Miłołajki (Nikolaiken), Pisz (Johannisburg), Ryn (Rhein) und auch Ruciane-Nida. Etwa 40 Prozent der masurischen Seenplatte stehen unter Naturschutz, so z.B. das Reservat um den Luknajno-See in der Nähe von Nikolaiken, in dem die größte polnische Höckerschwankolonie lebt. Dieses Gebiet steht als Biosphärenreservat unter UNESCO-Schutz.

 

Viele der Seen sind durch Kanäle miteinander verbunden, insgesamt gibt es nur nur wenige Schleusen. Dadurch kann man mit dem Hausboot große Teile der Seenplatte befahren. Die Masurische Seenplatte ist eines der Hauptzielgebiete des Tourismus in Polen mit einer Vielzahl von Badestellen, Angelmöglichkleiten, ausgebauten und ausgeschilderten Fahrradwegen, Campingmöglichkeiten, Hotels und Gastronomie. Neben Ferienäusern, Aktivurlaub und Hausboot-Charter stehen Fahrradreisen in Masuren bei Urlaubern hoch im Kurs.


Wenn man aufmerksam durch die Wiesen und Seenlandschaften Masurens streift, kann man viele in Deutschland schon gar nicht mehr heimischen oder nur noch selten vorhandene Pflanzen entdecken. Sumpfdotterblumen, Schwertlilien, Schafgarbe und Echtes Mädesüß entzücken das Auge und verbreiten eine herrlich angenehme Stimmung. Sogar fleischfressende Pflanzen, Trollblumen und Küchenschellen kann man mit einem wachsamen Auge finden. Aber auch ein Anblick, wie man ihn von der Tundra kennt, ist in den Masuren nicht selten. Riedgras, Moos, Sträucher und Zwerghölzer sind eingebettet in eine einmalige fast steppenartige Hügel- und Wiesenlandschaft, die die Eiszeit hinterlassen hat.

In Polen gibt es nahezu 30 Urwälder, einige davon in den Masuren und ihrer Umgebung. Es sind hauptsächlich Mischwälder, mit Kiefern, Fichten und Laubhölzern wie Birken, Weiß- und sogar Rotbuchen, Eschen und Linden. Viele Wälder werden der Natur überlassen und die Förster nehmen nur selten Eingriff in den ökologischen Zyklus. Nicht wenige von ihnen stehen als Nationalreservate oder Nationalparks unter Naturschutz.


Der Masurische Landschaftspark (Mazurski Park Krajobrazowy) wurde 1977 gegründet und ist somit der älteste Naturpark in Ermland und Masuren. Er umfasst über 55.000 ha, 18.000 ha stehen sogar unter strengstem Schutz. Von Krutyn aus kann man wunderbar kürzere oder auch mehrtägige Touren in die fast unberührte Natur unternehmen. Im Park wachsen ca. 850 verschiedene Pflanzenarten, darunter der vermutlich älteste Baum Masurens, die "Königliche Fichte". Neben Rotwild, Wildschweinen, Bibern, Uhus und Fischottern wohnen hier auch seltene Tiere wie Elche und Wölfe. Über den Baumwipfeln können Sie zudem über 200 verschiedene Vogelarten beobachten.
Am Sitz der Parkverwaltung in Krutyn gibt es eine Station für verletzte Störche und ein kleines Vogelmuseum mit Tieren, die man tot aufgefunden und dann ausgestopft hat.


Der Storch, ein in Deutschland selten gewordener Freund von feuchten Wiesen und sumpfigen Gewässern gehört in den Masuren zum täglichen Bild. Insgesamt brüten in Polen 40.000 Weißstorchpaare, die meisten von ihnen lassen sich nach Ihrer langen Flugreise aus Afrika in Ermland und Masuren nieder. Hier gibt es sogenannte "Storchendörfer" in denen fast jedes Haus seinen "eigenen" Storch hat. Wenn Sie Glück haben, können Sie in den Masuren sogar Schwarzstörche beobachten. Sie sind sehr scheu und in Europa fast nur noch in Polen anzutreffen, hier nimmt die Population sogar wieder zu. Aber nicht nur der Storch erfreut sich an dem wahren Vogelparadies, besonders Gänse und Enten finden in Ermland und Masuren hervorragend geeignete Lebensbedingungen. Der See Luknajno ist von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt worden und bietet mit seinen seichten und sumpfigen Gewässern zahlreichen Wasser- und Sumpfvögeln beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Familienplanung. Kormorane, Enten, Haubentaucher und Höckerschwankolonien haben hier ihr zu Hause. Daher werden Sie die Mitnahme eines Fernglases auf keinen Fall bereuen.      
In den weiten Wäldern Ermlands und Masurens leben Rothirsche, Rehe, Elche und besonders zahlreich Wildschweine. Aber auch Raubtiere finden genügend Beute, um sich in den Wiesen und Wäldern Masurens wohlzufühlen. Füchse, Marder und Luchse sind keine Seltenheit. In einzelnen Teilen Masurens hat sich sogar wieder der Wolf angesiedelt, es werden teilweise bis zu 20 Exemplare in einem Rudel gezählt. Um diese Gattung zu erhalten steht der Wolf unter absoluten Schutz vor dem Menschen.
Der König des Urwaldes, der Wisent, ist in den östlichen Teilen Masurens heimisch. Er kann - obwohl nur Vegetarier - bis zu einer Tonne schwer werden.